Neujahresvorsätze – Jedes Jahr das Gleiche?

Wenn mir etwas wichtig ist und dafür eine Veränderung notwendig ist, dann kann ich den Start ins neue Jahrs perfekt dafür nutzen, etwas zu verändern.
Bei mir kommt es immer mal wieder vor, dass ich im Alltag gern etwas ändern möchte und häufig kommt es vor, dass ich dann doch so weiter lebe. Es geht dabei nicht um persönlichen Perfektionismus oder Optimierungszwang. Es geht viel mehr darum Gelegenheiten zu nutzen, etwas ganz bewusst zu verändern. Dabei kann die Veränderung in ein Neujahrsvorsatz münden, der nicht Berge versetzt, aber eben ganz konkret etwas verändert.

Ich gehöre mit meinen Nuejahrsvorsätzen zu 30-40% der Deutschen, die sich Neujahrsvorsätze vornehmen. Es fällt aber auch, dass mit steigendem Alter gute Vorsätze von geringerer Bedeutung werden. Meine Vorsätze gehören jedoch zu den TOP5 der Deutschen. Die Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit hat für das Jahr 2021 ergeben, dass folgende Vorsätze im Trend liegen:
- 64% der Befragten möchten Stress abbauen
- 64% der Befragten möchten mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen
- 60% der Befragten möchten sich Umwelt- bzw. klimafreundlicher verhalten
- 59% der Befragten möchten sich Mehr Sport treiben
- 53% der Befragten möchten sich mehr Zeit für sich selbst nehmen.
Sich um Vorsätze Gedanken zu machen und diese längerfristig umzusetzen ist nicht immer ganz so einfach. Die ersten Tage und Wochen geben wir uns ganz viel Mühe und sind noch ganz euphorisch und machen vieles, um unseren Vorsatz treu zu bleiben. Nach kurzer Zeit kommt es dann doch vor: Es gibt erschöpfende Phasen oder andere Interessen überwiegen und wir lassen unseren Vorsatz schnell mal schleifen. Und bevor wir diesen Rückschlag überwinden, lassen wir den Vorsatz dann doch viel schneller fallen und bleiben weiter am Ball. Eigentlich schade, denn es gibt ja einen Grund, warum man sich den Vorsatz vorgenommen hat und Sachen verändern möchte.

Erfolgskriterien und persönliche Beweggründe
Ich habe recherchiert, welche Kriterien dazu beitragen könnten, dass meine Vorsätze nachhaltiger umgesetzt werden können. In den letzten Jahren sind mir (und meinen Mitmenschen) ein paar Erfolgskriterien bewusst geworden, die ich gern mit euch teilen möchte.
- Sei dir den Gründen, die für die Umsetzung deines Vorsatzes sprechen, ganz bewusst.
- Bei einem Vorsatz handelt es sich häufig um einen Wunsch etwas zu verändern.
- Je konkreter das Ziel ist, desto höher sind die Erfolgschancen für die Umsetzung.
- Vorsätze sollten im Alltag umsetzbar sind.
- Dabei ist weniger mehr, d.h. kleine Schritte helfen um den Überblick zu behalten und sich selbst zu stärken und nicht zu überfordern.
- Dabei können auch Unterziele als sogenannte kleine Etappen helfen.
- Stell dir bei der Konkretisierung deines Vorsatzes folgende Frage: Woran erkennst du die Umsetzung deines Vorsatzes?
- Je wichtiger mir mein Ziel ist, desto höher sind die Erfolgschancen.
- Es geht nicht um Verbote. Bei Verboten reagiert unser Gehirn empfindlich und stellt unseren Körper auf Alarmbereitschaft, weil wir Druck verspüren. Häufig kommt es viel zu schnell zu Frust und Enttäuschung.
- Um deine Beweggründe zu verspüren oder die Ursachen deiner Veränderungsbedürfnisse zu kennen, kann es helfen das alte Jahr Revue passieren lassen?
- Dabei kannst du auf ganz besondere Highlight und Erfolge schauen und dir überlegen, wo da anknüpfen möchtest im nächstes Jahr.
- Du kannst auch auf das vergangene Jahr schauen und den Blick auf Phasen richten, die nicht ganz optimal waren. Du könntest darüber nachdenken, ob es sich es lohnen würde etwas zu verändern und wie du diese Veränderung für dich spürbar wäre.
- Die Sichtweisen können dir helfen, das Jahr hinter dir zu lassen und vielleicht auch abzuschließen und dennoch Raum für neue Gedanken und daraus resultierende Veränderungen zuzulassen.
- Wenn du dir immer wieder die Gründe, die dich zu deinem Vorsatz bewegt haben und die dazugehörigen Ziele, in Erinnerung rufst, fällt dir die Umsetzung viel einfacher.
- Falls dir dann mal so etwas wie der innere Schweinehund oder das innere Ich in dir, welches schon mal gescheitert ist, über den Weg läuft, hast du schnell eine Antwort parat, warum du dich nicht auf ihn einlässt und deinen Vorsatz weiter verfolgst.
Praktische Tipps
Notiere/ Skizziere dir deinen Vorsatz und die Ziele, die du damit verfolgst. Formulier deinen Vorsatz positiv. Vorsatz: Ich will nicht mehr, dass mein zuhause zwischenzeitlich wie ein großes Chaos aussieht. Positive Formulierung: Ich möchte mich zuhause wohl fühlen und sorge regelmäßig für Ordnung. Sei auch gern kreativ (Sketchnotes, Fotos usw.). Sorge für einen schnellen Zugang zu dieser Notiz. Wenn du Motivation benötigst oder einen Tiefpunkt hast, kann die Notiz dein Anker sein, um weiter dran zu bleiben.
Reden hilft Erzähl deinen Mitmenschen von deinen Vorsätzen und Erfolgen - Schafft (soziale) Verbindlichkeiten.
Suche dir Sparring-Partner Motiviert euch gegenseitig, wenn ihr gleiche oder ähnliche Vorsätze habt. Gebt euch Tipps, inspiriert euch, haltet euch auf den Laufenden - Verabredet euch zur Umsetzung der Vorsätze. Bei einer Verabredung fällt Absagen schwerer.
Feier deine Erfolge Belohne dich z. B., wenn du deinen Vorsatz schon 3 Monate erfolgreich umgesetzt hast oder du ein Zwischenziel erreicht hast.
Und wenn es dann doch mal nicht klappt? Wenn es doch mal nicht geklappt hat, dann gebe nicht gleich auf. Du kannst Rückschläge überwinden.

- Erinnere dich an deine Beweggründe. Nutze dafür auch gern deine Notiz.
- Sei geduldig mit dir.
- Schau auf die vielen Situationen, in denen dir die Umsetzung deines Vorsatzes gelungen ist.
- Was hat dir in den Situationen geholfen, deinem Vorsatz treu zu bleiben? Kannst du dort wieder anknüpfen?
- Wie könntest du das nächste Mal dafür sorgen, dass du deinen Vorsatz wieder erfolgreich umsetzen kannst?
- Überlege dir einen Plan B, wenn du merkst, dass die Umsetzung deines Vorsatzes erneut schwierig werden könnte.
- Der Plan B hilft dir einen Vorsatz doch umzusetzen, weil du Mechanismen schaffst die dir helfen mögliche Rückschläge auszutricksen/ zu vermeiden.
- Der Plan B kann dir auch helfen, in schwierigen Momenten deinen Vorsatz in abgeschwächter Form oder zu einem anderen Zeitpunkt umzusetzen.
- Es kann sehr hilfreich sein, sich vorbereitend schon mit einem Plan B auseinanderzusetzen.
Es darf der 01.01, aber genau so der eigene Geburtstag wie auch jeder andere Tag. Wichtig ist einen Starttag zu wählen, damit das Vorhaben konkret wird und nicht in weiter Zukunft liegt. Das heißt auch, dass man nicht auf den 01.01 warten muss. Das Neujahr kann ein guter Zeitpunkt, weil du das Jahr hinter dir lassen kannst. Du hast möglicherweise über die Feiertage Zeit das Jahr nochmal zu reflektieren und darauf zu schauen, was gut gelaufen ist und was du möglicherweise verändern möchtest. Wichtige Themen sowie eigene Bedürfnisse rücken dann wieder stärker in den Fokus und der Zugang und die Motivation zu Veränderungen fallen mir leichter. Voller Tatendrang kann das neue Jahr beginnen.
Meine Vorsätze für 2023
Tatsächlich habe ich keine ganz konkreten Vorsätze, sondern viel mehr Vorhaben:
- Ein Traum soll in Erfüllung gehen. Ich möchte das Tomorwland 2023 besuchen. Es gibt schon ganz konkrete Pläne wie wir an die Tickets bekommen.
- Ich möchte meine Mediationsausbildung erfolreich abschließen und viele Chancen nutzen und Erfahrung zu sammeln und mich beruflich professionalisieren.
- Ich möchte remote Arbeit mit Reisen verbinden und weiß schon ganz genau, wie es ich das angehe.
Die ganz konkreten Pläne erspare ich euch jetzt. Der Beitrag ist schon recht lang geworden.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen glücklichen Start ins neue Jahr :-)
