Heil-Fasten - Es ist ein Versuch wert!

Mein Plan: Ein paar Tage Heilfasten.
Meine Motivation
Körper reseten (von Übersäuerung, Zucker, Koffeein, Alkohol), Ruhe finden und Kraft tanken.
Meine Idee das Heilfasten an einem Freitag mit dem Start in ein ruhiges Wochenende zu vollziehen, war nicht so einfach, weil viele Wochenenden schon mit vielen schönen Dingen verplant waren. Da gehört (leider) bei mir in der Regel auch gutes (und gesundes) Essen dazu.
Darum entschloss ich mich relativ kurzfristig, dass ich am Sonntag (30.01) einen Entlastungstag einlege und Montag dann die Fastentage beginnen, weil ich die Möglichkeit hatte in der Woche vermehrt mobil zu arbeiten. Mir hilft es immer mein Vorhaben anderen Menschen zu erzählen, weil das bei mir einen positiven Nudge auslöst, mein Vorhaben wirklich umzusetzen.
Hard facts im Überblick

Am Sonntag war ich zunächst noch vegan Frühstücken (ohne Kaffee, aber mit Kohlenhydraten). Am Abend hatte ich noch einen grünen Salat mit einem leichten Dressing. Ich habe mir das Glaubersalz bei der Apotheke besorgt und mich näher damit befasst, wie genau ich die Fastenwoche gestalten möchte. Ich habe eine Gemüsebrühe gekocht. Ich habe kein besonderes Rezept verwendet, sondern Gemüse verwendet, welches noch vorrätig war. Ebenso habe ich Gewürzen (Lorbeerblätter, Knoblauch, Petersilie, Muskatnuss, …) nach Gefühl verwendet. Paul hat sich aus dem Gemüse ein Suppe gekocht. Insgesamt habe ich am Sonntag viel zu wenig getrunken. Ich hatte nicht das Gefühl, als wäre es ein andrer Sonntag als sonst, obwohl ich am Abend durchaus hätte mehr essen können.
Montag startete ich meinem Tag mit Tee und Wasser. Um 9:00 Uhr nahm ich das Glaubersalz ein. Ich hielt mich an die Dosierung im Beipackzettel (für eine rasche Entleerung). Das Glaubersalz-Wasser schmeckt schrecklich. Ich hatte zwar ein paar Spritzer Zitronensaft dazu gemischt, aber der Geschmack wurde nicht besser. Mit der Darmentleerung hatte ich den ganzen Tag zu tun. Einerseits lag das vielleicht daran, dass ich nicht ausreichend getrunken hatte. Ich hatte das viele Trinken einfach noch nicht verinnerlicht. Andrerseits hatte ich mich am Freitag und Samstag zuvor nicht gerade gesund und ausgewogen ernährt. Vielleicht war das die Retourkutsche. Ansonsten habe ich es Montag sehr ruhig angehen lassen. Am Abend war ich einkaufen und bin recht früh schlafen gegangen. Ich hatte zwar ab und zu mal Magenknurren und ganz leicht Kopfschmerzen am Nachmittag, aber sonst ging es mir gut.
Als Dienstag mein Wecker klingelte kam es mir vor wie mitten in der Nacht. Insgesamt konnte ich die ganze Woche sehr viel und gut schlafen. Dienstag startete ich den Tag mit viel Wasser und Tee. Das viele Trinken konnte ich ab diesem Zeitpunkt gut umsetzen. Mittags machte ich meine Brühe warm. Die schmeckte wirklich sehr lecker und viel besser, als sie aussah. Abend machte ich mir immer einen frischen Saft aus Orangen oder aus Zuchini und Apfel. Ansonsten gab es fast nur Wasser und Tee. Lediglich Mittwoch und Freitagmorgen entschied ich mich für Pflaumentrunk, um meine die Darmflora anzuregen. Insgesamt war der Dienstag der Tag, wo ich mich eher kaputt und müde gefühlt habe.
Die weiteren Tage liefen gut. Donnerstag und Freitag hatte ich am meisten Energie, obwohl ich Donnerstag zunächst etwas schwindelig aus dem Bett kam. Über die 5 Tage hinweg machte ich viele Spaziergänge, ging baden, versuchte mich im digital-detox fürs Handy. Ich war in einem Buchladen und kaufte mir 2 neue Bücher. Ich hatte das Gefühl wirklich viel Ruhe zu finden. An Mittwoch ging ich 70 Minuten spazieren und hatte am nächsten Tag Muskelkater in den Waden. Das finde ich sehr erstaunlich, weil ich regelmäßig Joggen gehe. Aber gut mein Körper genießt ein komplette Umstellung und andere Versorgung als normal. Obwohl ich die ganze Zeit über viel gearbeitet habe, hatte ich das Gefühl, dass ich damit gut umgehen konnte. Ich war sogar irgendwie froh, weil ich ggf. ohne Arbeit zu viel an Essen denken würde. Insgesamt kam bei mir wirklich kein Futterneid auf, was ich nie erwartet hätte. Ich konnte Paul sogar Brote schmieren ohne in Versuchung zu geraten. Auch konnte ich Einkaufen ohne auszurasten.
Ich bin total erstaunt wie gut mir der Koffein-Entzug gelungen ist. Ich bin in einigen vorherigen Selbstversuchen aufgrund der starken Kopfschmerzen schon kläglich gescheitert. Mein Geruchssinn wurde sehr sensibel. Mein Haut wurde an den Beinen straffer. Sehr viele positive Effekte mit denen ich nie gerechnet hätte.
Freitag war ich doch recht verwundert, dass schon mein 5ter Fastentag angebrochen war. Ich machte mir Gedanken übers Fastenbrechen und recherchierte ein paar Rezepte. Meine Entscheidung fürs Fastenbrechen fiel auf einen Apfel, Knäckebrot und Gemüse-Suppe. Es war wirklich wie ein leichter Zwang wieder mit dem Essen anzufangen. Ein Viertel Apfel am Vormittag war wirklich sehr viel für mich in dem Moment.

Ich bin absoluter Fan vom Heil-Fasten geworden. Ich habe wieder eine ganz neue Beziehung zu Essensmengen bekommen. Meine Geschmacksinne sind derartig ausgeprägt und ich konnte wieder einfacher basische Ernährungselemente in den Fokus rücken. Ich habe Kraft und fühle mich unheimlich motiviert.
Das war sicherlich nicht mein letztes Heil-Fasten und ich kann mir vorstellen zukünftig länger zu fasten. Vielleicht mal 7 Tage, so dass ich noch 2 Tage habe, die ich komplett bei mir bin, ganz ohne Arbeit, keine fremd bestimmten Termine. Ich würde zukünftig die Entlastungstage ernster nehmen und auch den täglichen Saft reduzieren oder weg lassen.
Mein erste Kaffe am Montag (07.01), nach 7 Tagen ohne Kaffee schmeckte mir tatsächlich nicht. Bis jetzt bin ich weiterhin Koffein-frei unterwegs.
Nach einem viel zu anstrengenden Start ins Jahr, habe ich durch das Fasten die Ruhe und Gelassenheit gefunden, die mir im Alltag hilft. Es ist Mittwoch (09.01) und ich spüre immer noch die Energie, die mir das Fasten gegeben hart.